Der Kaffeeblattrost droht wieder auszubrechen. Der zerstörerische Pilz, der weltweit in allen Kaffee produzierenden Ländern vorkommt und beträchtliche Teile der Ernte vernichtet, ist eine der größten Bedrohungen für den Kaffeeanbau. Daher haben viele in der Branche nach neuen rostresistenten Kaffeepflanzen gesucht. In der Hoffnung, die Folgen der Pilzerkrankung einzudämmen, versuchen viele neue Pflanzen zu züchten. Nun aber hat der kolumbianische Kaffeeverband die Entdeckung von insgesamt 9 neuen „aggressiveren“ Varianten des Blattrost verursachenden Pilzes bekannt gegeben.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, wird der Kaffeeblattrost von dem Pilz „Hemelia Vastatrix“ verursacht, der die Blätter des Kaffeestrauchs befällt und damit die Fruchtbildung behindert. Der Pilz wurde erstmals 1983 in Kolumbien entdeckt. Seither hat das Cenicafe – das nationale Zentrum für Kaffeeuntersuchungen – insgesamt 22 verschiedene Varianten des Pilzes gefunden.
„Kaffeeproduzenten aufgerufen, ihre Ernten mit resistenten Sorten aufzubauen oder zu erneuern und nur noch zertifiziertes Saatgut zu verwenden.“
AUFRUF DES CENICAFE-GENERALDIREKTORS ROBERTO VELEZ
Die existierenden Varianten des Kaffeeblattrostes besitzen die Fähigkeit, bis zu 80 % der gesamten Ausbeute bei „anfälligen Pflanzensorten“ zu zerstören. Nach fast vier Jahrzehnten der Eindämmung der höchst gefährlichen Pilzkrankheit besteht der kolumbianische Ertrag zu 84 % aus rostresistente Pflanzen.
Dessen ungeachtet ist die Resistenz keine Immunität, denn der gewöhnliche Gesamtverlust der Ernte bei den resistenten Sorten liegt bei etwa 6 %. Das ist zwar deutlich weniger als der durchschnittliche Verlust von 20 % bei anfälligen Pflanzensorten, aber dennoch ein erheblicher Schaden. Wie sich die rostresistenten Kaffeevarianten gegen die aggressiveren Stämme des Kaffeeblattrostes schlagen werden, ist unklar.